In Europa zu Hause

Es gibt wohl kaum noch ein Land in Europa in dem unser Tantchen noch nicht war. Zu Beginn war sie erstmal im innerdeutschen Fernverkehr unterwegs. Sie schleppte vom Betonpfeiler über Stahlträger bis zum PC alles was man sich nur vorstellen kann quer durch die Republik. Sie war bei Bauern auf den Feldern und lud Heilkräuter und Rollrasen. Bei Autozulieferern alle möglichen Ersatzteile vom Kolbenbolzen bis Armaturenbrett. Sie fuhr vom Hausmüll bis zum Olivenöl alles nur erdenkliche.

Und dann irgendwann, als sie etwas älter war, wurde unser Tantchen etwas eitel. Sie begann auf ihre Kleidchen zu achten. Ihr altes war nicht mehr so angesagt. Also gings ab zum Schneider und unser Mädchen fuhr mit den schönsten Werbeplanen durchs Ländle. Und so mancher drehte sich nach ihr um.

Aber dann irgendwann wurde ihr die Heimat zu klein. Sie hörte abends auf den Raststätten von ihren Kumpels die Geschichten über Spanien und Italien. Da wollte sie auch mal hin und etwas von der Welt sehen. Jo, und dann gings los.

Ihre ersten internationalen Gehversuche unternahm sie mit Kurztrips nach Frankreich, Luxemburg, Belgien und Holland. Unter der Plane hatten wir Kfz-teile. Stahl und Papier. Aber auch das war bald nicht mehr genug. Und so kam es das sie einen Kühlauflieger bekam und ab gings mit Delikatessen nach Dänemark und Schweden. Und von da an gabs kein Halten mehr.

Es folgten Österreich, Spanien, Schweiz, Italien, Grichenland, England, Ungarn, Tschechien und Norwegen. Und immer noch ist es Ihr nicht genug denn es gibt noch einige weiße Flecke auf der Karte.